Akuter Glaukomanfall (Engwinkel): Symptome & Erste Hilfe (Augen-Notfall)

Ein akuter Glaukomanfall ist ein absoluter Augen-Notfall, der sofortige ärztliche Hilfe erfordert. Er wird meist durch ein Engwinkelglaukom ausgelöst und ist durch einen schlagartigen Anstieg des Augeninnendrucks gekennzeichnet. 

Die dramatischen Symptome sind nicht nur schmerzhaft, sondern können innerhalb weniger Stunden zu einem irreversiblen Sehverlust führen. Hier erfahren Sie, welche Symptome Sie kennen müssen und welche Erste Hilfe Sie leisten können, bevor Sie unser Augenzentrum oder die Notaufnahme erreichen.

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Ihre Augenärztin Doctor-medic

Die dramatischen Symptome: Schnelles Handeln ist lebenswichtig

Ein Akuter Glaukomanfall ist kein schleichender Prozess, sondern ein medizinischer Augen-Notfall. Er äußert sich in abrupten, extremen Symptomen, die Sie nicht ignorieren dürfen.

Die heftigen Schmerzen und der schnelle Sehverlust sind direkte Folgen des massiv erhöhten Augeninnendrucks. Bei diesen Anzeichen zählt jede Minute, um eine irreversible Schädigung des Sehnervs und damit den vollständigen Verlust der Sehkraft zu verhindern.

Kopfschmerzen können ein Symptom von einem Glaukomanfall sein - Grüner Star
Mann mit unerträglichen Kopfschmerzen bei Glaukomanfall

Unverkennbare Zeichen: Starke Schmerzen, Übelkeit und Sehverschlechterung

Stellen Sie sich vor, der Druck in Ihrem Auge schnellt explosionsartig hoch:

  • Massive Schmerzen: Sie verspüren plötzlich stechende Augenschmerzen und starke Kopfschmerzen im Schläfenbereich, oft begleitet von Übelkeit und Erbrechen.
  • Sehverlust: Ihre Sehkraft verschlechtert sich rasch; Sie sehen nur noch verschwommen oder bemerken deutliche farbige Ringe (Haloerscheinungen) um Lichtquellen.
  • Optische Härte: Der Augapfel fühlt sich hart an und ist stark gerötet.
  • Achtung: Der Anfall kann den Augendruck auf 60 mmHg oder höher treiben.

Gefahr der Erblindung: Was der erhöhte Augeninnendruck bewirkt

Der schlagartige Anstieg des Augeninnendrucks auf bis zu 60 mmHg oder höher ist die Hauptgefahr. Dieser extreme Druck drückt die empfindlichen Strukturen der Netzhaut und des Sehnervs ab.

Bleibt der Zustand unbehandelt, führt der akute Druckmangel an Sauerstoff und Nährstoffen schnell zu einem Sehverlust und zur Erblindung. Suchen Sie bei den genannten Symptomen unverzüglich ärztliche Hilfe auf, um irreversible Schäden zu vermeiden.

Auge bei einer Augeninnendruck Kontrolle

Glaukomanfall im Raum Stuttgart

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Was ist ein Akuter Glaukomanfall und wie entsteht er?

Ein akuter Glaukomanfall stellt eine massive Bedrohung für Ihr Sehvermögen dar. Er unterscheidet sich grundlegend vom chronischen Grünen Star, der sich schleichend entwickelt. Beim Anfall steigt der Augeninnendruck nicht über Wochen oder Monate, sondern innerhalb kürzester Zeit auf extreme Werte von 60 mmHg oder höher an. Die Ursache ist immer eine plötzliche Störung im Kammerwasserabfluss.

Ursache: Plötzliche Verlegung des Kammerwinkels

Das Problem liegt im Kammerwinkel zwischen Iris und Hornhaut. Beim Engwinkelglaukom ist dieser Winkel anatomisch enger. Kommt es zu einer plötzlichen Blockade (z. B. durch eine sich weitende Pupille im Dunkeln), wird der Abflusskanal für das Kammerwasser abrupt versperrt. Die Flüssigkeit staut sich in der Vorderkammer an. Dies führt zum explosionsartigen Anstieg des Augendrucks, was den Sehnerv akut gefährdet.

Grafik und Darstellung Glaukom und gesundes Auge

Der Unterschied zum chronischen Grünen Star

Der chronische Grüne Star ist die häufigste Augenerkrankung dieser Art und entwickelt sich schleichend. Hier ist der Abflusskanal über das Trabekelwerk verstopft, aber nicht abrupt blockiert, wodurch der Augeninnendruck langsam steigt.

Im Gegensatz dazu führt der Glaukomanfall durch die plötzliche Blockade zur akuten Gefahr eines massiven Sehverlusts. Die chronische Form zeigt oft erst spät Gesichtsfeldausfälle, während der Anfall sofort eine Notfallbehandlung erfordert.

Erste Hilfe: Was Sie sofort tun müssen (Notfall-Maßnahmen)

Ein Akuter Glaukomanfall duldet keinen Aufschub: Er ist ein Notfall, der sofort behandelt werden muss, um das Sehvermögen zu retten.

Zögern Sie nicht und rufen Sie sofort den augenärztlichen Notdienst oder begeben Sie sich umgehend in unser Augenzentrum oder die nächste Notaufnahme.

Jede Minute Verzögerung kann zu einem unwiederbringlichen Sehverlust führen.

Medikamentöse Drucksenkung als wichtigste Sofortmaßnahme

Die primäre Erste Hilfe ist die sofortige Senkung des massiv erhöhten Augeninnendrucks. Dies geschieht in der Klinik durch spezielle medikamentöse Behandlungsmethoden, darunter drucksenkende Augentropfen und systemische Medikamente (z. B. Infusionen).

Nur so kann der Druck auf den Sehnerv schnell entlastet werden. Sobald der Augendruck gesenkt ist, kann die definitive Glaukom-Therapie eingeleitet werden.

Die definitive Behandlung: Operationstechnik und Laserverfahren

Nachdem der Augendruck im Rahmen der Erste Hilfe stabilisiert wurde, ist eine definitive Grüner Star Behandlung nötig. Die Operationstechnik zielt darauf ab, den Kammerwinkel dauerhaft zu öffnen und somit einen erneuten Glaukomanfall zu verhindern.

Die Behandlung erfolgt in unserem Augenzentrum in der Regel durch minimal-invasive Lasereverfahren oder einen chirurgischen Eingriff.

Iridotomie und chirurgische Verfahren zur Winkelöffnung

Die standardisierte Operationstechnik ist die Laser-Iridotomie. Dabei wird ein spezieller Laser (YAG-Laser) verwendet, um eine kleine Öffnung in der Iris zu schaffen. Dies stellt einen alternativen Abflusskanal für das Kammerwasser her. 

Bei einer massiven oder chronischen Blockade der Vorderkammer können unsere Augenärzte auch chirurgische Verfahren oder eine präventive Katarakt-Operation zur dauerhaften Winkelöffnung empfehlen.

Frau bei Augenarzt Bányai zur Grüner Star Diagnostik
Augenkontrolle nach Grüner Star Operation

Langfristiger Schutz für das zweite Auge

Ein Patient, der einen Glaukomanfall auf einem Auge erlitten hat, trägt ein hohes Risiko, dass dies auch auf dem zweiten Auge passiert. Daher beinhaltet die Glaukom-Therapie immer auch eine präventive Behandlung des gesunden Auges. 

Ziel ist es, den anatomisch engen Kammerwinkel durch eine prophylaktische Laser-Iridotomie oder die Entfernung der Linse dauerhaft zu entlasten und so das Sehvermögen zu erhalten.

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Häufige Fragen zum Glaukomanfall (FAQ)

Eine Verzögerung der Behandlung bei einem Glaukomanfall führt zur schnellen Zerstörung des Sehnervs und der Netzhaut. Da der massiv erhöhten Augeninnendruck Nervenfasern abdrückt, kann dies innerhalb weniger Stunden zu irreversiblen Gesichtsfeldausfällen und vollständigem Sehverlust führen. Um eine dauerhafte Erblindung zu verhindern, ist die sofortige Senkung des Drucks die wichtigste Maßnahme.

Die überwiegende Mehrheit der akuten Glaukomanfälle wird durch das Engwinkelglaukom ausgelöst, bei dem der Kammerwinkel plötzlich blockiert ist. In seltenen Fällen können jedoch auch andere Ursachen, wie Entzündungen oder Blutungen in der Vorderkammer, zu einem schlagartigen Anstieg des Augeninnendrucks führen. Unabhängig von der genauen Ursache gilt jeder plötzliche, extreme Augendruck-Anstieg als Augen-Notfall und muss umgehend behandelt werden.

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