Checkliste: Ab diesem Alter ist eine Glaukom-Untersuchung wirklich sinnvoll – Dr. med. Bányai klärt auf

5. September 2025 4 Minuten Lesezeit
Letzte Änderung: 4. Dezember 2025

Früh erkennen, Sehverlust vermeiden – das ist der wichtigste Grundsatz bei Grünem Star (Glaukom). Da die Erkrankung meist schleichend beginnt und im frühen Stadium keine Schmerzen verursacht, bleibt sie lange unbemerkt. 

In diesem Beitrag erklären wir, ab wann eine Glaukom-Untersuchung wirklich sinnvoll ist, welche Risikofaktoren eine Rolle spielen und wie eine fundierte Diagnostik aussieht. 

Wann sollte ich zur ersten Glaukom-Untersuchung?

Die Empfehlungen von Augenärztinnen und Ärzten sind eindeutig: Eine erste Glaukomvorsorge sollte spätestens ab dem 40. Lebensjahr erfolgen – auch ohne Beschwerden. 

Denn genau das macht den Grünen Star so gefährlich: Er verursacht im Frühstadium keine Schmerzen und wird deshalb oft zu spät erkannt.

Wer jedoch bestimmte Risikofaktoren mitbringt, sollte deutlich früher mit regelmäßigen Kontrollen beginnen. Besonders zu beachten sind familiäre Vorbelastungen – etwa wenn Eltern oder Geschwister an einem Glaukom leiden. 

Auch chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Migräne können die Durchblutung des Sehnervs beeinträchtigen und das Risiko erhöhen. Ebenso ist Vorsicht geboten bei starker Kurz- oder Weitsichtigkeit, früheren Augenverletzungen, Operationen oder einer langfristigen Kortisontherapie.

In solchen Fällen kann eine Vorsorge bereits ab dem 30. Lebensjahr oder früher sinnvoll sein. Wir bei Bányai Augenheilkunde beraten hierzu individuell und auf Basis Ihres persönlichen Gesundheitsprofils.

Was gehört zu einer fundierten Glaukom-Untersuchung?

Augenuntersuchung und Diagnostik bei Glaukom

Eine verlässliche Glaukomdiagnostik basiert nicht nur auf einem einzigen Messwert. Sie besteht aus einer Kombination verschiedener Untersuchungen, die ein vollständiges Bild liefern:

Zunächst wird der Augeninnendruck gemessen (Tonometrie). Doch dieser Wert allein reicht nicht aus, um ein Glaukom auszuschließen. Deshalb analysieren wir zusätzlich die Struktur des Sehnervs mithilfe einer OCT (optischen Kohärenztomographie) – dabei werden feine Veränderungen an der Nervenfaserschicht sichtbar, noch bevor Sehausfälle auftreten.

Auch die Gesichtsfeldprüfung (Perimetrie) ist ein wichtiger Bestandteil: Sie zeigt, ob bereits Einschränkungen im Sichtfeld bestehen – oft unbemerkt von den Betroffenen selbst. 

Ergänzt wird die Untersuchung durch eine Betrachtung des Sehnervenkopfs (Papille) am Augenhintergrund sowie – falls notwendig – durch eine Messung der Hornhautdicke (Pachymetrie), da diese den gemessenen Augeninnendruck beeinflussen kann.

Diese mehrdimensionale Diagnostik ermöglicht es uns, ein Frühstadium des Grünen Stars zu erkennen – lange bevor es zu irreversiblen Schäden kommt.

Warum lohnt sich Glaukomvorsorge auch ohne Symptome?

Grüner Star ist eine tückische Erkrankung: Er entwickelt sich langsam, oft über Jahre hinweg und bleibt dabei schmerzfrei, dies unterscheidet den Grünen Star zum Grauen Star, denn dieser wird in der Regel früh erkannt und lässt sich gut behandeln.

Viele Patienten bemerken erst dann eine Einschränkung, wenn der Sehnerv bereits erheblich geschädigt ist. Die Vorsorgeuntersuchung ermöglicht es, diesen schleichenden Prozess frühzeitig zu stoppen.

Je früher ein erhöhter Augeninnendruck oder eine Veränderung des Sehnervs festgestellt wird, desto einfacher und erfolgreicher ist die Behandlung. 

Bei Bányai Augenheilkunde bieten wir ein breites Spektrum an modernen Therapieoptionen an – von drucksenkenden Augentropfen über schonende Laserbehandlungen wie die Selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) bis hin zu mikrochirurgischen Eingriffen. 

In bestimmten Fällen kann auch eine begleitende Grauer-Star-Operation zur Drucksenkung beitragen – denn der Austausch der natürlichen Linse verbessert den Kammerwasserabfluss und kann so den Augeninnendruck nachhaltig senken. 

Unsere Therapieentscheidung basiert dabei stets auf dem individuellen Befund und Ihrem persönlichen Risikoprofil. 

In vielen Fällen genügt eine medikamentöse Therapie mit Augentropfen, um den Druck zu stabilisieren. Bei weiterem Fortschreiten stehen moderne Laserbehandlungen oder operative Eingriffe zur Verfügung. 

Wichtig ist jedoch: Jeder Monat zählt, um bleibende Schäden zu vermeiden.

Deine persönliche Glaukom-Checkliste

Sie sind sich nicht sicher, ob eine Glaukom-Vorsorge für Sie relevant ist? Dann hilft Ihnen diese Checkliste weiter. Sie zeigt Ihnen auf einen Blick, ob eine augenärztliche Untersuchung sinnvoll ist – auch ohne akute Beschwerden:

  1. Sie sind über 40 Jahre alt
    Ab diesem Alter steigt das Risiko für Grünen Star deutlich. Eine erste Basisuntersuchung schafft Sicherheit.
  2. In Ihrer Familie gibt es bekannte Glaukomerkrankungen
    Die Veranlagung spielt eine große Rolle. Wenn Eltern oder Geschwister betroffen sind, steigt Ihr eigenes Risiko signifikant.
  3. Sie sind stark kurzsichtig oder weitsichtig
    Anatomische Besonderheiten wie kurz- oder weitsichtigkeit erhöhen die Wahrscheinlichkeit für ein Glaukom.
  4. Sie leiden unter Diabetes, Bluthochdruck oder Migräne
    Diese Erkrankungen beeinträchtigen die Durchblutung und damit die Versorgung des Sehnervs.
  5. Sie nehmen regelmäßig Kortisonpräparate ein
    Kortison – ob als Tablette, Spray, Creme oder Tropfen – kann den Augeninnendruck erhöhen.
  6. Sie hatten eine Augenverletzung oder Augenoperation
    Frühere Eingriffe oder Traumata können das Gleichgewicht des Kammerwassers stören.
  7. Sie möchten Ihr Sehvermögen aktiv schützen
    Auch ohne Beschwerden lohnt sich eine Vorsorge – denn früh erkannt, lässt sich Grüner Star gut kontrollieren und behandeln.

Bereits wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, sollten Sie eine Glaukomuntersuchung in Betracht ziehen. 

Bei mehreren Punkten empfehlen wir, zeitnah einen Termin bei einer Fachärztin oder einem Facharzt für Augenheilkunde zu vereinbaren.

Mehr erfahren: Glaukom behandeln bei Bányai Augenheilkunde

Der Grüne Star lässt sich heute gut behandeln – vorausgesetzt, die Erkrankung wird früh erkannt. Bei Bányai Augenheilkunde bieten wir eine Vielzahl moderner Therapieverfahren an, darunter Operationen bei Grünem Star (Glaukom) oder Grauen Star sowie eine medikamentöse Behandlung, etwa mittels Augentropfen, die individuell auf das jeweilige Glaukom-Stadium abgestimmt ist.

Fazit: Vorsorgen ist besser als auf Sehverlust reagieren

Eine Glaukomuntersuchung ab dem 40. Lebensjahr oder früher bei erhöhtem Risiko – ist kein Vorsichtsprinzip, sondern ein wichtiger Bestandteil des aktiven Gesundheitsschutzes. Wer regelmäßig zur Vorsorge geht, schützt nicht nur seine Sehkraft, sondern gewinnt auch Klarheit und Sicherheit.

Bei Bányai Augenheilkunde begleiten wir Sie mit modernster Technik, individuell abgestimmten Empfehlungen und einem offenen Blick für Ihre persönliche Augengesundheit.

Häufige Fragen zur Glaukomvorsorge

In der Regel ab dem 40. Lebensjahr – bei Risikofaktoren wie familiärer Vorbelastung auch deutlich früher.

Nein. Optiker messen in der Regel keine Sehnervstrukturen oder Gesichtsfelder – dafür braucht es eine augenärztliche Diagnostik.

Nicht immer. Auch bei normalem Druck kann ein sogenanntes Normaldruckglaukom vorliegen – entscheidend ist das Gesamtbild.

Dann folgen weiterführende Diagnostikschritte, z. B. Verlaufsbeobachtung, zusätzliche OCTs oder ggf. Therapiebeginn mit Tropfen.

Sehr selten, aber möglich – etwa bei angeborenem Glaukom oder nach Verletzungen. Hier ist eine frühzeitige Abklärung entscheidend.

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