Trockene Augen sind auch unter dem “Sicca-Syndrom” oder Sjögren-Syndrom bekannt. Sie entstehen, wenn die Physiologie und Anatomie der Augenoberfläche gestört sind. Dadurch werden die Horn- und Bindehaut des Auges unzureichend mit Tränenflüssigkeit benetzt. Der schützende Film der Tränenflüssigkeit geht verloren und die Augen trocknen aus. Weil dadurch in schweren Fällen die Augenoberfläche geschädigt werden kann, sollen die Beschwerden nicht unbeachtet bleiben.
Trockene Augen zeichnen sich durch Brennen und Jucken, Rötung, Müdigkeit oder Schwere der Augenlider aus. Weitere Symptome sind eine erhöhte Lichtempfindlichkeit sowie ein Sandkorn- oder Fremdkörpergefühl, wodurch sie oftmals auch tränen. Beim erstmaligen Öffnen am Morgen können die Augenlider verklebt sein und Schmerzen verursachen.
Trockene Augen können meistens einfach und gut behandelt werden, was bei störender Symptomatik auch erfolgen soll. Durch die unzureichende Tränenflüssigkeit oder die Veränderung des Tränenfilms kann es in einigen Fällen zur Schädigung der Augenoberfläche kommen. Diese ist jedoch wesentlich für die Augengesundheit und das Sehvermögen.
Dem Tränenfilm kommen mehrere Aufgaben zu:
Damit das Tränenfilm-Gleichgewicht beibehalten bleibt und die Augen nicht austrocknen, gibt es einige einfache Alltagstipps und Hausmittel:
Die Verwendung von Augentropfen/-sprays oder Gelen kann trockene Augen ebenso vorbeugen. Bei einer längeren Anwendung sollten die Produkte qualitativ hochwertig sein (z.B. frei von Konservierungsstoffen) und die Anwendung mit dem Arzt oder der Ärztin abgesprochen werden.
Viele greifen bei trockenen Augen zu Augentropfen, die auch “künstliche Tränen” genannt werden. Sie ersetzen die fehlende Tränenflüssigkeit oder stellen das Gleichgewicht des Tränenfilms wieder her. Tränenersatzmittel gibt es auch in anderen Verabreichungsformen als Tropfen, z.B. als Gele, Sprays oder Salben.
Dickflüssigere Behandlungsmittel werden meistens in der Nacht angewandt, da sie die Sicht vorübergehend beeinträchtigen können.
Augentropfen oder andere Tränenersatzmittel können rezeptfrei in der Apotheke gekauft werden. Die meisten Präparate enthalten Hyaluronsäure, die die Augen befeuchtet und die Reizung lindert. Insbesondere bei einer länger andauernden Anwendung sollte auf Produkte ohne Konservierungsstoffe zurückgegriffen werden, da diese die Augen ebenso schädigen können.
Welche Augentropfen in welchem Ausmaß Sie verwenden sollen, besprechen Sie am besten mit Ihrem Augenarzt.
Die E-EYE-Behandlung eignet sich insbesondere für Sicca-Syndrom-Betroffene, bei denen die Tränenflüssigkeit zu schnell verdunstet. Verantwortlich dafür ist eine gestörte Meibom-Drüsen Funktion, die sich am Rand der Augenlider befinden. Unter normalen Umständen geben diese eine ölige, lipidhaltige Flüssigkeit ab, die sich mit der Tränenflüssigkeit verbindet. Bei einer Störung der Drüsen werden nicht ausreichend viele Lipide abgesondert, wodurch die Tränenflüssigkeit schneller verdunstet und die Augen infolgedessen austrocknen.
Bei der E-EYE-Behandlung können die Nervenfasern der Meibomschen Drüsen wieder aktiviert werden. Bei dieser Behandlung werden den Patient:innen speziell angefertigte Eye-Mask-Schalen auf die Augen gelegt. Das untere Augenlid wird mit einem speziellen Hydrogel eingecremt. Anschließend gibt das E-EYE-Gerät fünf Lichtimpulse auf das untere Augenlid von innen nach außen ab. Infolgedessen werden die Meibomschen Drüsen stimuliert und die Sekretherstellung wieder angeregt.
Die Behandlung umfasst grundsätzlich drei Sitzungen. Je nach Schwere des Sicca-Syndroms sind noch weitere notwendig.
Die Behandlung ist schmerzfrei und auch für Kontaktlinsenträger:innen geeignet. Bei Interesse fragen Sie gerne die Spezialisten bei Bányai Augenheilkunde.
Die Ursachen von trockenen Augen sind divers. Trockene Augen lassen sich auf die Konstitution und Menge der Tränenflüssigkeit, auf Krankheiten, Medikamente, Umweltbelastungen, den Alltag oder körperliche Gegebenheiten wie die Funktionalität der Meibomschen Drüsen zurückführen.
Ein Alltag ohne Computer, Tablet und Smartphone ist heute undenkbar. Die Augen leiden unter der digitalen Belastung allerdings äußerst stark, da sie durch konzentriertes Lesen einer größeren Anstrengung ausgesetzt sind. Die Augenlider blinzeln nachweißlich seltener, wodurch der Tränenfilm früher aufreißt, schneller verdunstet und die Augen daher austrocknen.
Trockene und brennende Augen aufgrund von langer Bildschirmarbeit werden auch Office-Eye-Syndrom bezeichnet. Dennoch sind auch jüngere Personen und nicht nur am Bildschirm-Arbeitende davon betroffen.
Zu den äußeren Einflüssen gehören einerseits trockene Heizungsluft, Klimaanlagen, Zugluft/Lüftungen oder auch Zigarettenrauch, da diese den Tränenfilm austrocknen.
Andererseits können durch in der Luft zirkulierende Staubpartikel, Abgase, Feinstaub etc. feinste Fremdkörper auf den Schutzfilm der Augenoberfläche gelangen, wodurch Reizungen und Infektionen ausgelöst werden können.
Laserbehandlungen an den Augen ermöglichen zwar die Korrektur einer Fehlsichtigkeit, vom Grauem Star oder anderen Augenerkrankungen, rufen aber bei vielen Patient/innen trockene Augen und kurzfristig verschwommenes Sehen in der Regenerationsphase hervor. Die Tränenfilmproduktion gerät durch den Eingriff aus dem Gleichgewicht, weshalb die Nachbehandlung mit befeuchtenden oder pflegenden Augentropfen für eine ausreichende Benetzung unverzichtbar ist.
Es gibt einige Krankheiten, deren Symptome unter anderem trockene Augen sind:
Auch die Einnahme von Medikamenten kann zu trockenen Augen führen, wie z.B.:
Die meisten dieser Medikamente beeinträchtigen die Homöostase des Tränenfilms, wodurch die Augen austrocknen.
Mitunter können auch Nährstoffmängel eine Augenaustrocknung bedingen, wie zum Beispiel ein Vitamin-A-Mangel. Des Weiteren können auch Mängel an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Vitamin B2, B6, B12, C, E sowie Zink zu trockenen Augen beitragen.
Wird eine Fehlsichtigkeit mit der falschen Sehhilfe ausgeglichen, leiden die Augen stark darunter. Insbesondere das Tragen von Kontaktlinsen fördert die Entstehung von trockenen Augen. Bei gesunden Augen schwimmen die Linsen auf dem Tränenfilm; bei einer Funktionsstörung reißt dieser durch die Linse auf, wodurch die Linse die Augenoberfläche aufreibt. Gerötete Augen können entstehen.
Brillen sind bei sensiblen Augen besser geeignet; allerdings kann eine unpassende Dioptrienstärke ebenso durch Überanstrengung zur Austrocknung der Augen führen.
Bei hormonellen Schwankungen kommt es oft zur Benetzungsstörung der Augen. Da die Veränderungen meist auf Östrogen zurückzuführen sind, sind Frauen häufiger davon betroffen als Männer. Insbesondere in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren produzieren die Tränendrüsen weniger Flüssigkeit. Die Zusammensetzung des Tränenfilms verändert sich – dieser wird dünner und reißt schneller auf.
Mit zunehmendem Alter trocknen die Schleimhäute immer mehr aus. Die Tränenfilmproduktion wird eingeschränkt und auch manche Medikamente oder altersbedingte Krankheiten können zu trockenen Augen führen. Ältere Personen sind daher häufiger vom Sicca-Syndrom betroffen als jüngere.
Des Weiteren sinkt im Alter der Appetit, wodurch manche Personen nicht ausreichend essen oder trinken. Durch eine mangelnde Flüssigkeits- oder Nährstoffzufuhr kann nicht genug Tränenflüssigkeit produziert werden, wodurch die nötige Befeuchtung der Augen ausbleibt.
Die Oberfläche der Augen wird von der Binde- und Hornhaut gebildet und vom Tränenfilm überzogen. Dieser besteht aus drei Schichten:
Jeder Schicht kommen eigene Funktionen zu.
Durch den Lidschlag wird der Flüssigkeitsfilm über die Lidkanten auf der Augenoberfläche verteilt.
Der Tränenfilm schützt das Auge vor kleinen Fremdkörpern wie Keimen, Staub oder Allergenen, aber auch vor Wind und Gebläse. Mit der Tränenflüssigkeit und dem Lidschlag können Fremdkörper neutralisiert und ausgeschwemmt werden.
Eine weitere wesentliche Aufgabe des Tränenfilms liegt in der Befeuchtung und Ernährung von Horn- und Bindehaut.
Ist zu wenig Tränenfilm vorhanden oder die Qualität/Zusammensetzung dieser nicht optimal, kann das Auge nicht ausreichend vor äußeren Einflussfaktoren und vor Austrocknung geschützt werden. In diesem Fall kann eine Tränenersatzmitteltherapie Abhilfe verschaffen.
Vermeiden Sie Zugluft, Klimaanlagen und Gebläse. Sorgen Sie dennoch für eine ausreichende Raumdurchlüftung und Luftbefeuchtung (wie zum Beispiel durch einen Luftbefeuchter). Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen.
Lange Bildschirmarbeitszeiten sollten Sie mit regelmäßigen Pausen, am besten an der frischen Luft, mit einer UV-Licht schützenden Sonnenbrille, unterbrechen.
Trinken Sie genug Wasser und versorgen Sie Ihren Körper mit Nährstoffen durch eine vielseitige und abwechslungsreiche Lebensmittelauswahl.
Kontaktlinsen sollen nicht zu lange getragen werden. Nach bzw. vor dem Tragen mit einer unkonservierten, isotonen Kochsalzlösung, die speziell für Kontaktlinsen hergestellt wird, sollten sie gründlich gereinigt werden.
Alternativ können Sie auch feuchtigkeitsspendende Augentropfen aus der Apotheke verwenden, damit die Augen nicht austrocknen.
Wenn Sie länger unter dem Sicca-Syndrom leiden und ein Druckgefühl verspüren, sollten Sie unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Trockene Augen haben viele Ursachen, welche nur Augenärzte richtig erkennen können.
Es gibt einige Möglichkeiten, mit denen die Tränenmenge, die Zusammensetzung und Qualität des Tränenfilms, die Hornhautoberfläche und die Lidstellung untersucht werden können:
Um andere den trockenen Augen zugrundeliegende Erkrankungen auszuschließen, sind in einigen Fällen auch Blut- und Hormonuntersuchungen nötig. Je nach Diagnose bekommen Sie anschließend individuell abgestimmte Folgebehandlungen, Medikamente oder Tropfen.